1. Verfahren zur Formgebung eines einzelnen Radius.
Das Einradius-Walzformverfahren lässt sich in drei Varianten unterteilen: Umfangsbiegen, Kantenbiegen und Mittelbiegen. Beim Einradius-Walzformverfahren besteht das Lochmuster aus einem einzigen Radius. Die horizontalen und vertikalen Walzen der Walzmaschine sind abwechselnd angeordnet, und das Stahlband wird zwischen ihnen hindurchgeführt und so schrittweise zu einem Rundrohr gebogen.
2. Umfangbiegeverfahren.
Die gesamte Breite des Bandes wird gleichzeitig gebogen und verformt, wobei der Biegeradius in jedem Schritt schrittweise verringert wird. Beim Kantenbiegen wird vom Rand des Bandes mit konstantem Biegeradius begonnen und der Verformungswinkel schrittweise erhöht, um die Breite des mittleren Bandabschnitts zu verringern, bis das Stahlband einen Kreis bildet. Beim Mittelbiegen wird das Band zunächst in der Mitte mit konstantem Biegeradius gebogen und verformt, wobei sich der Biegeradius schrittweise zu den Rändern hin ausdehnt, bis das Band einen Kreis bildet.
3. Doppelradius-Formverfahren (umfassendes Biegeformverfahren).
Für die kombinierte Umformung werden zwei oder mehr grundlegende Umformverfahren eingesetzt, wobei die Kombination aus Kanten- und Umfangsumformung am weitesten verbreitet ist. Bei diesem Verfahren wird der Radius der Quetschwalzenbohrung oder der Radius des fertigen Rohrs als Kantenbiegeradius verwendet, um die Kante des Stahlbandes in einem bestimmten Winkel umzubiegen. Die nachfolgenden Umformschritte bleiben dabei unverändert. Die Umformung des mittleren Bandabschnitts erfolgt nach dem Umfangsumformverfahren. Das Verfahren zeichnet sich durch einen relativ stabilen Formprozess, gleichmäßige Umformung, geringe Kantenlängung und gute Formqualität aus.
4.W-Formverfahren.
Die ersten Rahmen der Vorformung werden durch W-Umkehrbiegen hergestellt. Der Randbereich des Bandes wird nach vorne, der Mittelteil nach hinten gebogen. Dadurch vergrößert sich die Bogenlänge des Randbereichs, sodass dieser vollständig umgeformt wird. Der Höhenunterschied des Rohrrohlings ist während des Umformprozesses gering, was die relative Randdehnung stark reduziert, ein durch Längsdehnung des Randes verursachtes Ausbeulen verhindert und die Unterschiede in der Umfangsgeschwindigkeit verringert.
5. Walzprofilieren.
Um die relative Dehnung und die Längsrückfederung des Stahlbandes beim Bandformen auf herkömmlichen kontinuierlichen Formanlagen zu vermeiden, werden zwischen den horizontalen Formwalzen zahlreiche kleine Walzen angeordnet, die die herkömmlichen horizontalen Formwalzen ersetzen. Dadurch können die Bandkanten einer gleichmäßigen, natürlichen Verformungsbahn folgen. Diese kleinen, in einem Käfigrahmen montierten Walzen bilden die Walzenreihen. Die herkömmliche Profilieranlage besteht aus einer Vorbiegewalze, einer Walzenanordnung und zwei Fertigwalzen. Sie eignet sich zum Formen dünnwandiger Stahlrohre.
6.CTA-Formteil.
Es handelt sich um ein Rollformverfahren, das 1987 vom Österreichischen Stahlverband entwickelt wurde. Die Rohrformanlage besteht aus vier allgemeinen Vorbiegerahmen, einem Biegerahmen und einer speziellen CTA-Vorrichtung. Die CTA-Vorrichtung umfasst mehrere Walzenreihen. Nach dem Durchlauf durch die Formmaschine wird das Stahlband kontinuierlich und gleichmäßig zu einem Schlitzrohr mit einer Öffnung von ca. 32° gewalzt. Dies ist der Reihenwalzprozess. Anschließend durchläuft das Rohr das Fertigwalzgerüst. Die Fertigformung erfolgt im Fertigwalzgang mit Führungsring. Der hohe Automatisierungsgrad der Rahmenverstellung ist ein Merkmal der Rohrformtechnik mit geraden Kanten. Die ersten drei Komponenten können gemeinsam genutzt werden, was Walzenwechselzeiten verkürzt, den Walzenverbrauch reduziert und die Produktionseffizienz steigert.
7.FF Formteil.
Mitte der 1980er Jahre wurde das Verfahren vom japanischen Nakata Maschinenbauinstitut entwickelt. Die Grobformanlage nutzt stets einen Satz kaltgeformter Walzen, um die verschiedenen Spezifikationen der Anlage zu erfüllen. Die Feinformanlage entspricht dem herkömmlichen Feinformrahmen. Die Längsverformung der Grobform erfolgt im Fallwalzverfahren. Der erste Rahmen des horizontalen Walzwerks ist einteilig, die nachfolgenden Rahmen sind mit Doppelradiusbohrungen ausgestattet. Die Kantenbiegung und deren Umgebung wird durch Evolventenwalzen realisiert. Das heißt, Stahlrohre mit unterschiedlichen Außendurchmessern werden mit demselben Walzensatz, jedoch mit unterschiedlichen Krümmungsradien, gewalzt. Sowohl das horizontale als auch das vertikale Walzwerk verfügen über drei Freiheitsgrade, sodass der Rohrrohling während des gesamten Formprozesses eine optimale Kantenbiegung beibehält. Die Mittelbiegung wird durch die Kantenbiegekraft und die mittlere Hilfswalze erreicht. Dieses Verfahren zeichnet sich durch geringen Umformdruck, hohe Formqualität und einfache Schweißbarkeit aus.
Veröffentlichungsdatum: 09.11.2023