Der Hauptunterschied zwischen ERW- (geradenaht widerstandsgeschweißten) Stahlrohren und HFW- (hochfrequenzgeschweißten) Stahlrohren liegt in ihren unterschiedlichen Funktionsprinzipien.
Wie der Name schon sagt, ist Widerstandsschweißen ein Verfahren, bei dem nach dem Zusammenfügen der Schweißteile Druck über Elektroden ausgeübt wird. Die durch den Stromfluss an der Kontaktfläche der Fügestelle und angrenzenden Bereichen erzeugte Widerstandswärme wird zum Schweißen genutzt. Hochfrequenzschweißen: Beim Durchfließen eines metallischen Leiters mit Hochfrequenzstrom treten zwei besondere Effekte auf: der Skin-Effekt und der Proximity-Effekt. Diese beiden Effekte werden beim Hochfrequenzschweißen zum Verschweißen von Stahlrohren genutzt. Sie bilden die Grundlage für die Metallverbindung.
Beim Hochfrequenzschweißen wird der Skin-Effekt genutzt, um die Energie des Hochfrequenzstroms auf die Werkstückoberfläche zu konzentrieren. Der Proximity-Effekt dient der präzisen Steuerung von Position und Reichweite des Stromflusses. Die hohe Stromgeschwindigkeit ermöglicht das schnelle Erhitzen und Anschmelzen der Kanten benachbarter Stahlplatten und das anschließende Verbinden durch Extrusion. Jedes Verfahren hat seine Vor- und Nachteile. Die Wahl des geeigneten Verfahrens hängt von den jeweiligen Gegebenheiten ab.
Veröffentlichungsdatum: 01.04.2024